Lauterbach warnt vor Fehleinschätzung der Corona-Lage wegen ungenauer Omikron-Daten
Frankfurter Rundschau
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) äußert sich besorgt über die Dynamik der Ausbreitung der Omikron-Variante.
Berlin - Angesichts der Weihnachtsfeiertage und der dadurch bedingten Testausfälle und Meldeverzögerungen gestaltet sich die Einschätzung der Corona-Pandemie in Deutschland derzeit als schwierig. Darauf weist nicht nur das Robert Koch-Institut in der täglichen Übermittlung der Fallzahlen hin, sondern auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Karl Lauterbach sieht gerade aufgrund der Dynamik der neuen Coronavirus-Variante Omikron diese „in den offiziellen Zahlen nicht zutreffend abgebildet.“ Ursächlich hierfür seien „Testausfälle und Meldeverzögerungen“, sagte der Gesundheitsminister dem Springer-Blatt Bild vom Mittwoch (29.12.2021). Lauterbach befürchtet, dass der Schein der sinkenden Inzidenzen trügt. „Ich beschaffe mir gerade mit dem RKI und zahlreichen Datenquellen aus ganz Deutschland ein Gesamtbild zur Lage.“
Dies bestätigt das RKI, das wegen der Feiertage unter anderem bei der Weitergabe von Daten auf Verzögerungen hinweist. Außerdem werde weniger getestet, viele Testzentren hatten gar nicht geöffnet, und einige Menschen seien verreist. Der Zeitung zufolge will Karl Lauterbach die Gesundheitsämter dazu bringen, schnell die Kapazitäten für Tests und Kontaktnachverfolgungen wieder hochzufahren.