Lasst mich mit eurer Religion in Ruhe!
Die Welt
Wenn sonntags die Glocken läuten, muss freitags auch der Muezzin rufen – so wie jetzt in Köln beschlossen, weil angeblich gleiches Recht für alle gilt. Aber gilt es wirklich für alle? Eine überfällige Beschwerde.
In Köln darf bald der Muezzin zum Freitagsgebet rufen. Zwischen 12 und 15 Uhr, erstmal für zwei Jahre, ein Pilotprojekt. Ob da viele Moscheen mitmachen, ist ungewiss. Die Entscheidung der Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist jedenfalls deutschlandweit einmalig. Und sehr umstritten.
Warum eigentlich? Religiösität, die sich im Alltag von Unbeteiligten bemerkbar macht, ist hier doch die Regel. Bis heute regieren die christlichen Religionsgemeinschaften ins Leben noch des säkularsten Atheisten mit hinein. Angefangen beim absurden Umstand, dass man hierzulande Sonntags so gut wie nichts kaufen kann außer trockenen Brötchen, ein Umstand, den kein hier lebender Schwede, Däne oder Kanadier begreift.