
Krankenkassen warnen vor Beitragserhöhung
n-tv
Mit einem Rekordzuschuss will der Bund steigende Beitrage für gesetzlich Krankenversicherte verhindern. Für Spitzenverbandschefin Pfeiffer reicht das womöglich nicht aus. Sie kritisiert die Ampel-Parteien: Dem Koalitionsvertrag fehle es an Weitsicht.
Die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV), Doris Pfeiffer, hält die Pläne der möglichen Ampel-Koalition nicht für ausreichend, um steigende Beiträge für die Versicherten auszuschließen. "Die im Koalitionsvertrag geplanten Maßnahmen alleine reichen möglicherweise nicht, um das Defizit in der gesetzlichen Krankenversicherung aufzufangen", sagte Pfeiffer dem "Handelsblatt". "Deshalb kann man zum gegenwärtigen Zeitpunkt steigende Beiträge ab 2023 seriös nicht ausschließen."
Der Bund hatte den Zusatzbeitrag, der derzeit bei durchschnittlich 1,3 Prozent liegt, für das kommende Jahr mit einem Rekordzuschuss von 28,5 Milliarden Euro stabilisiert. "Was die darauffolgenden Jahre angeht, da muss die Ampel wohl noch nachlegen", sagte Pfeiffer. Die GKV-Vorsitzende bedauerte, dass sich die drei Parteien beispielsweise nicht darauf einigen konnten, die Mehrwertsteuer auf Arzneimittel auf sieben Prozent zu senken. Diese Maßnahme hätte die Kassen um fünf bis sechs Milliarden Euro entlastet.
