
Kliniken beklagen Defizit von rund 15.000 Euro pro Stunde
n-tv
Die Krankenhauslandschaft soll reformiert werden. Die Kliniken stehen finanziell zum Teil erheblich unter Druck. In Sachsen-Anhalt gibt es nun eine Defizituhr.
Halle/Magdeburg (dpa/sa) - Infolge der Inflation sowie gestiegener Energie- und Personalkosten haben Sachsen-Anhalts Kliniken inzwischen ein Minus von mehr als 230 Millionen Euro ausgemacht. Das zeigt eine "Defizituhr" auf der Internetseite der Krankenhausgesellschaft an. "Das System ist nicht krisenfest", sagte Geschäftsführer Gösta Heelemann der Deutschen Presse-Agentur. "Im Moment geht es für viele Krankenhäuser ums Überleben."
Die Krankenhäuser monieren, dass ihre Kosten deutlich stärker steigen als die Erlöse, die sie für die Behandlung von Patienten von den Krankenkassen erhalten. Außerdem sind die Fallzahlen im Vergleich mit der Zeit vor der Corona-Pandemie gesunken. Heelemann sagte, Reformen seien dringend notwendig.
In Sachsen-Anhalt gibt es aktuell 44 Kliniken mit insgesamt 53 Standorten. Im vergangenen Jahr war ein Gutachten zur Zukunft der Krankenhauslandschaft vorgestellt worden, das die Landesregierung in Auftrag gegeben hatte. Die Experten empfehlen, die Basisversorgung wohnortnah zu organisieren und schwere Fälle stärker an großen Krankenhäusern zu konzentrieren.
