Klimaschutz auf Mieterkosten?
ProSieben
Klimaschutz ist in Deutschland bislang populär. Doch wird das auch so bleiben, wenn Millionen Mieter die Kosten tragen sollen?
Viele Wohnungsunternehmen fürchten wegen verschärfter Klimaziele steigende Baupreise und europaweiten Handwerkermangel - mit schlechten Folgen für Mieter. Der Wohnungswirtschaftsverband GdW forderte am Dienstag in Berlin eine politische Lösung, um den Klimaschutz mit dem Ziel günstiger Wohnungen unter einen Hut zu bringen. Eine Beschränkung von Mieterhöhungen bei gleichzeitiger Vorgabe schärferer Klimaziele und mangelnden Wohnungsbauzuschüssen wird nach Einschätzung von GdW-Präsident Axel Gedaschko nicht funktionieren: "Das ist sinnfrei, was teilweise dort vorgeschlagen wird", sagte Gedaschko, ohne eine bestimmte Partei zu nennen. Der GdW vertritt 3000 Wohnungsunternehmen mit sechs Millionen Wohnungen. Darunter sind viele Genossenschaften, kommunale und kirchliche Gesellschaften und andere sozial orientierte Unternehmen, die unterdurchschnittliche Mieten verlangen. Für Unruhe und Ärger unter vielen Firmen sorgen derzeit sowohl das geplante Klimaschutzgesetz des Bundes als auch die Wahlprogramme, in denen sich mehrere Parteien für Mietbeschränkungen beziehungsweise Mietenstopp aussprechen. Auf EU-Ebene würden Soziales und Klimaschutz zusammengedacht, sagte Gedaschko. In Deutschland dagegen gibt es nach Ansicht des GdW-Präsidenten "siloartiges Denken": die Sorge um bezahlbares Wohnen auf der einen Seite, auf der anderen immer höhere Anforderungen und Kosten für die Erreichung der Klimaziele. "In Deutschland hat keine der jetzt für den Bundestag antretenden Parteien einen echten Plan."More Related News