Junge Mädchen waren "reine Zufallsopfer"
n-tv
Ein halbes Jahr nach der Tötung einer 14-Jährigen in Illerkirchberg beginnt der Prozess gegen einen 27-Jährigen. Am ersten Verhandlungstag wird lediglich die Anklage verlesen. Offen bleibt, ob sich der Angeklagte womöglich an einem der folgenden Verhandlungstage äußern wird.
Dick eingepackt in einer großen Jacke, die Kapuze auf dem Kopf, einen Mund-Nasen-Schutz im Gesicht: So betritt der Angeklagte im Prozess um den blutigen Messerangriff auf zwei Schülerinnen in Illerkirchberg den Gerichtssaal. Die Staatsanwaltschaft in Ulm wirft dem 27-jährigen Mann aus Eritrea Mord und versuchten Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vor. Ihm werden die Mordmerkmale der Heimtücke und der Tötung zur Ermöglichung einer Straftat zur Last gelegt.
Beim Prozessauftakt vor dem Landgericht äußert sich der 27-Jährige nicht, es wird lediglich die Anklage verlesen. Der Andrang auf den Zuschauerplätzen hält sich an diesem Tag in Grenzen, einige Plätze bleiben frei. Dafür ist das Medieninteresse sehr hoch.
Nach nicht einmal 20 Minuten ist der erste Prozesstag jedoch schon wieder vorbei. Die Verhandlung selbst ist damit kürzer als das Warten auf ihren Beginn: Der Dolmetscher für den Angeklagten verspätete sich um eine halbe Stunde. Von Anfang an sei am ersten Verhandlungstag nur die Verlesung der Anklage geplant gewesen, sagt eine Gerichtssprecherin. Grund dafür sei, dass ein Verfahrensbeteiligter nicht anwesend sein konnte.