
Jimmy Cliff gestorben: Harter Aufprall und schwebende Leichtigkeit
Frankfurter Rundschau
Der Reggae-Pionier prägte mit Songs wie „Many Rivers To Cross" die Popmusik. Sein Film „The Harder They Come" wurde zum Kultklassiker.
Die Geburt des jamaikanischen Reggae verlief in weiten Teilen über das Prinzip eines Kulturtransfers, und Jimmy Cliff war dessen erster anerkannter Star. Den 1948 in dem Dorf St. Catherine auf Jamaika unter dem Namen James Chambers geborenen Jimmy Cliff zog es bereits mit 14 in die große Metropole. Die Hauptstadt Kingston war der Sehnsuchtsort für musikalisch begabte Jugendliche wie ihn, und alle suchten nach dem passenden Sound. Das war für viele zunächst eine Mischung aus Ska und Rocksteady, raue und schnelle Versionen einer urbanen Vitalität. Bereits seine erste Single „Daisy Got Me Crazy“ machte ihn in der lokalen Szene bekannt, aber kaum reich. Für diese und jede weitere Platte, die er herausbrachte, kassierte er gerade einmal 15 Pfund. Mitte der 1960er Jahre tat Cliff sich dann mit dem Produzenten Leslie Kong zusammen und erzielte mit Hits wie „Hurricane Hattie“ und „Dearest Beverly“ erste Anerkennung auf dem sich rasch zum Reggae verschmelzenden Ska-Markt. Die Zusammenarbeit mit Leslie Kong hielt bis zu dessen überraschenden Tod durch einen Herzinfarkt im Jahre 1971, dabei entstanden Hits wie „Miss Jamaica“ und „King Of Kings“.
