Italiens Süden droht der Verlust von EU-Milliarden
Die Welt
Jetzt, wo es an die Nutzung der Gelder des EU-Wiederaufbaufonds geht, schlagen die Bürgermeister im Süden Italiens Alarm: Sie drohen leer auszugehen, denn ihnen fehlen die Ressourcen zur Beantragung der Gelder – mit fatalen Folgen für die Region und das Land insgesamt.
Der Corona-Wiederaufbaufonds Next Generation EU wird in Italien als riesige Chance wahrgenommen: Mit 209 Milliarden Euro erhält das Land die absolut höchste Summe aller EU-Staaten. Mit dieser Mischung aus Krediten und Zuschüssen will sich Italien nicht nur aus der Corona-bedingten Krise befreien, sondern seine Wirtschaft fit für die Zukunft machen.
Zentral ist daher, jene Probleme anzugehen, die die wirtschaftliche Entwicklung seit Jahrzehnten hemmen: die marode Infrastruktur etwa oder das langsame Justizsystem. Allen voran muss Italien aber die erdrückend große Ungleichheit zwischen seinem Süden und dem Norden in Angriff nehmen, die es seit jeher belastet. Die EU-Gelder – so sehen es viele – sind die letzte Möglichkeit, um zu verhindern, dass der Süden endgültig vom Norden abgehängt wird.