Internationale Raumstation: ISS verliert Orientierung – Erneuter Vorfall im Erdorbit
Frankfurter Rundschau
Die Internationale Raumstation ISS hat erneut die Orientierung verloren. Hintergrund sind Triebwerkstests einer Sojus-Raumkapsel aus Russland.
Moskau – Es sind erst einige Monate vergangen, seit die Internationale Raumstation ISS für einige Zeit außer Kontrolle geriet. Das gerade erst angedockte russische Modul „Nauka“ zündete versehentlich seine Triebwerke und drehte die ISS um 540 Grad. Für etwa eine Stunde verlor die US-Raumfahrtorganisation Nasa die Kontrolle über die ISS, auch der Kontakt zur Crew an Bord der Internationalen Raumstation ging verloren. Nun meldete die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos auf Twitter einen Vorfall, der an den „Nauka“-Vorfall aus dem August erinnert.
Während eines Tests der Triebwerke der Raumkapsel Sojus MS-18 habe die ISS kurzzeitig die Orientierung verloren, hieß es bei Roskosmos auf Twitter und auch in einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Tass. Die Crew sei jedoch nicht in Gefahr gewesen, teilte Roskosmos demnach der Agentur mit. Die Orientierung sei durch russische ISS-Fachleute schnell wiederhergestellt worden. Wann sich der Vorfall ereignete und wie schlimm er war, ist unklar. Es ist möglich, dass sich im Nachhinein herausstellt, dass es viel schlimmer war als ursprünglich gemeldet – genau wie es im August beim „Nauka“-Zwischenfall der Fall war.
Derzeit befinden sich zehn Personen an Bord der Internationalen Raumstation: Die Kosmonauten Oleg Novitsky, Pyotr Dubrov und Anton Shkaplerov, die Schauspielerin Yulia Peresild und der Regisseur Klim Shipenko, die Nasa-Astronaut:innen Mark Vande Hei, Shane Kimbrough und Megan McArthur, der Esa-Astronaut Thomas Pesquet sowie der japanische Astronaut Akihiko Hoshide. Novitsky, Peresild und Shipenko sollen am kommenden Sonntag (17.10.2021) mit der Raumkapsel Sojus MS-18 zur Erde zurückkehren.