Industriefirmen leiden unter Materialmangel
ProSieben
Von Holz und Kunststoffgranulat über Stahl bis zu Elektronik-Chips - querbeet fehlen der Wirtschaft gegenwärtig Rohstoffe. Die Klagen werden lauter.
Die deutsche Industrie leidet immer mehr unter Materialmangel. Inzwischen beklagen 64 Prozent der vom Ifo-Institut befragten Unternehmen Engpässe und Probleme bei Vorlieferungen als Hindernis für ihre Produktion. "Bereits im Vorquartal meldeten die Unternehmen einen Rekordwert, dieser wurde nochmals deutlich übertroffen", sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe am Montag in München. "Das könnte zu einer Gefahr für den Aufschwung werden." Derzeit bedienten die Hersteller die Nachfrage noch aus ihren Lagern, "aber die leeren sich nun auch zusehends", sagte Wohlrabe. "Problematisch sind auch die teilweise stark gestiegenen Einkaufspreise." 83 Prozent der Autohersteller und -zulieferer und 84 Prozent der Hersteller elektrischer Ausrüstungen beklagten die Knappheit bei Halbleitern und Chips. Volkswagen zum Beispiel hat im ersten Halbjahr wegen Lieferengpässen bei Elektronik-Chips mehrere 100.000 Autos nicht wie geplant bauen können und berichtet von Problemen, die Lieferzusagen für 2023/2024 zu bekommen. Die stark gestiegenen Preise für Kunststoff-Granulate machten den Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren deutlich zu schaffen (79 Prozent). Bei den Herstellern elektronischer Geräte beklagten zudem 72 Prozent Materialmangel, außerdem 70 Prozent der Maschinenbauer und 59 Prozent der Unternehmen in der Chemie-Industrie. Das Ifo-Institut hatte im Juli rund 2.700 Industrieunternehmen befragt.More Related News