Im Schraubstock von Glasgow
Süddeutsche Zeitung
Die Industrie- und Schwellenländer würden es gerne bei vagen Versprechen belassen, wie die Klimakrise bewältigt werden kann. Gut, dass sie es beim Klimagipfel nun mit den Leidtragenden zu tun bekommen.
Wenn nur die Täter übereinander richten, kommt nie was Gescheites heraus. Entsprechend harmlos ist das Resozialisierungsprogramm, dass sich die 20 großen Industrie- und Schwellenländer bei ihrem Gipfeltreffen in Rom in Sachen Klima auferlegt haben. Aus der fossilen Energie wollen sie irgendwann zur Mitte des Jahrhunderts raus, und die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius finden sie auch ganz prima. Aber was sie dazu machen wollen, im Hier und Jetzt - dazu schweigen jene Staaten, die der Welt ihr größtes Problem eingebrockt haben und es täglich verschärfen.