Ihr habt keine Ahnung von der Härte des Lebens in Bullerbü!
Die Welt
Konservative und Liberale warnen davor, eine Grüne preist es als Utopie: Bullerbü, das Dorf aus Astrid Lindgrens Kinderbuchklassiker ist ein zentrales Schlagwort im Wahlkampf. Gelesen hat dieses garantiert fahrradfreie und nicht-diverse Buch offenbar keiner.
„Bullerbü“ ist das neue „1984“. Wenn ein Buchtitel zur politischen Metapher wird, dann muss ihn jeder kennen, aber keiner darf sich mehr genau an den Inhalt erinnern. So konnte „1984“ in Zusammenhang mit Trumps „alternativen Fakten“ gebracht werden. Und so wurde „Bullerbü“ zum Wahlkampf-Schlagwort für eine grüne Mittelstandssehnsucht nach Entschleunigung – kritisch bei Christian Lindner, affirmativ bei Bettina Jarasch, der Grünen-Bürgermeisterkandidatin für Berlin. Es ist offenbar notwendig, alle Bullerbü-Metaphoriker daran zu erinnern, wovon Astrid Lindgrens Buch „Wir Kinder aus Bullerbü“ wirklich handelt. Nämlich von einer Zielgruppe, die jeder, der eine Wahl gewinnen will, zuallererst überzeugen muss: hart arbeitende weiße (kultur)-christliche heterosexuelle Mittelstandsfamilien mit der vom Staat gewünschten Idealkinderzahl von zwei, höchstens drei.More Related News