Ida Mae: „Click Click Domino“ - Berglöwe mit Triangel
Frankfurter Rundschau
Das Duo Ida Mae versinkt auf seinem zweiten Album tief im Retro-Ehrgeiz.
Im Jahr 1962 hat Sonny Terry seine „Ida Mae“ in der nie versiegenden Quelle des Blues getauft. Viele Jahrzehnte später benennt sich ein britisches Ehepaar nach dem Klassiker, zugleich auf das gemeinsame musikalische Fundament verweisend. Schall und Wahn. Was Stephanie Jean und Christopher Turpin auf ihrer zweiten Veröffentlichung feilbieten, ist ein durchmischtes Sortiment aus Rock, Folk, Pop (und ein wenig Blues). In allen Schattierungen. Die 13 selbst geschriebenen und produzierten Stücke geben sich einer solch vorbehaltlosen Amerikabegeisterung hin, wie sie nur weißen Briten mit Drang zum Rock’n‘Roll-Himmelreich eigen ist. Wenn auf dem von Stephanie Turpin – eine großartige, auch die Tasteninstrumente handhabende Sängerin – gestalteten Collagen-Cover der Marlboro-Mann auf die „Deep River Cola“ trifft, sind die Landmarken jedenfalls unverbrüchlich einzementiert. „Click Click Domino“ wurde eingespielt in dem Keller eines Nashville-Wohnhauses, wo das Duo mittlerweile lebt. Ohne Zeitlimit. Was der Angelegenheit ihre fragwürdige Prägung verpasst. Zwar haben Schlagzeuger Ethan Johns, Bassist Nick Pini sowie die beiden Gitarristen Marcus King und Jake Kiszka ihre Minuten-Beiträge eingebracht, doch blieb ausreichend Gelegenheit für das Turpin’sche Grübeln und Frickeln.More Related News