
Haftstrafen für systematischen Betrug in der Pflege
n-tv
Sie rechneten bei den Kranken- und Pflegekassen rund 446.000 Euro ab, ohne die Leistung zu erbringen. Für diesen Betrug wurden der Inhaber eines Pflegedienstes und eine Mitarbeiterin nun verurteilt.
Nürnberg (dpa/lby) - Der Inhaber eines Nürnberger Pflegedienstes ist wegen Abrechnungsbetrugs zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Eine Strafkammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth entschied, dass der 64-Jährige wegen Betrugs in 69 Fällen für drei Jahre und drei Monate ins Gefängnis muss. Dies teilte eine Gerichtssprecherin mit.
Zudem ordnete die Kammer die Einziehung von Wertersatz in Höhe von rund 446.000 Euro gegen den Mann an. Eine ebenfalls angeklagte 54 Jahre alte Pflegedienstleiterin wurde wegen Beihilfe zum Betrug in 35 Fällen zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.
Die Staatsanwaltschaft hatte den beiden ein "System der betrügerischen Abrechnung" vorgeworfen. Zwischen August 2019 und Juli 2024 sollen sie für zehn Patienten Leistungen wie Medikamente geben oder Kompressionsstrümpfe anziehen abgerechnet haben, ohne dass sie diese Leistungen auch wirklich erbracht haben.
