
Frauen machen nur Probleme
Die Welt
Zwei alte Jugendfreunde finden im Gebirge wieder zueinander und als bärtige Männer zu sich selbst. „Acht Berge“ zeigt die Sinnsuche des schwächeren Geschlechts im Kino. Es wird ausführlich geschwiegen und in der Natur geschwelgt. Dann kommt es, wie es kommen muss.
Einen Menschen zum ersten Mal wirklich anzusehen, ist wie der Versuch, einen unbekannten Berg vom Tal aus zu begreifen: Das Auge scannt die Linien und Oberflächen, aber wie die Welt von ihm aus beschaffen ist, entzieht sich der Kenntnis. Sich befreunden zu wollen und die Sehnsucht nach einem neuen Horizont sind nicht nur metaphorisch miteinander verwandt. „Freundschaft ist ein Ort“, heißt es in „Acht Berge“ einmal.
So einen Moment des ersten Blicks fängt das belgische Regiepaar Felix van Groeningen und Charlotte Vandermeersch im starken ersten Kapitel seines zweieinhalbstündigen Berg- und Freundschafts-Epos ein: Pietro, ein elfjähriger Junge aus der Stadt, verbringt Mitte der Achtzigerjahre mit seinen Eltern die Ferien in einem fast entvölkerten Bergdorf im Aostatal.
