
Franquin - der Herr des Chaos
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Er machte "Spirou" zum Comic-Klassiker, erfand Gaston und das Marsupilami. Und er rechnete in "Schwarze Gedanken" mit der Menschheit ab. Vor 100 Jahren wurde Franquin geboren, einer der wichtigsten Comiczeichner Europas.
Diese Haare! Links, rechts, oben, unten: überall Haare. Sie stehen ab, wuchern, wirbeln, sind unbezwingbar, unzähmbar. Und sie sind ein Markenzeichen von André Franquin. Für die Figuren des belgischen Comiczeichners ist jeder Tag ein "bad hair day". Was sie allerdings nicht weiter stört, denn im Grunde sind sie noch ihr kleinstes Problem. Die Haare sind nur Ausdruck der Unordnung, die um sie herum herrscht und der sie verzweifelt versuchen, Herr zu werden.
Chaos - das ist die Comic-Welt von Franquin, der vor 100 Jahren, am 3. Januar 1924, geboren wurde. Ob mit "Spirou und Fantasio", "Gaston" oder der Dschungel-Welt des Marsupilami: Franquins Helden und (zu selten) Heldinnen versuchen immer wieder aufs Neue, die Unordnung der Welt zu regeln, das Durcheinander zu ordnen, das Knäuel zu entflechten. Eine Sisyphusaufgabe.
Franquins Comics sind bunt, detailreich, brüllend komisch und anarchisch. Und sie sind stilprägend für ganze Zeichnergenerationen. Deshalb gehört der Belgier zu den Säulenheiligen des europäischen Comics, vergleichbar nur mit "Tim und Struppi"-Schöpfer Hergé oder den Asterix-Erfindern René Goscinny und Albert Uderzo.

Das Konzert im Carlswerk Victoria in Köln ist ausverkauft, von Lampenfieber ist VNV-Nation-Frontmann Ronan Harris backstage aber nichts anzumerken. Er nimmt sich viel Zeit für unser Interview und spielt sogar das noch unveröffentlichte Album "Construct" vor. Dabei entstehen spontan Oberkategorien wie "Nicht kleckern, sondern klotzen", "Wenn schon, denn schon" oder "Mascara-Killer" für die neuen Songs. Damit dürfte eine gewisse Vorfreude bei den Fans geweckt sein, aber Ronan erklärt natürlich auch gerne noch einmal ausführlich, was sie von "Construct" erwarten können, wieso dessen dunkler Zwilling "Destruct" noch auf sich warten lässt und mit wem er am liebsten ein Duett aufnehmen würde.

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