Frankreich will von SS-Massaker zerstörtes Dorf retten
n-tv
1944 wird das Dorf Oradour-sur-Glane zum Schauplatz eines SS-Massakers. Fast das gesamte Dorf wird niedergebrannt. 642 Menschen sterben. Für den weiteren Erhalt der Ruinen ruft das französische Kulturministerium nun zu Spenden auf.
Das französische Kulturministerium hat zu Spenden für die Erhaltung der Ruinen des Dorfes Oradour-sur-Glane aufgerufen, das im Jahr 1944 Schauplatz eines SS-Massakers wurde. Die Ruinen, die "den klimatischen Risiken und den Wechselfällen der Zeit ausgesetzt" seien, "bedürfen heute einer verstärkten Aufmerksamkeit", erklärte die Stiftung für das Kulturerbe, die den Aufruf mit dem Ministerium initiiert hat. Ein erster Finanzbedarf wird auf zwei Millionen Euro geschätzt.
Am 10. Juni 1944 hatten deutsche Soldaten der SS-Panzerdivision "Das Reich" 642 Menschen getötet und fast das gesamte Dorf nahe Limoges im Zentrum Frankreichs niedergebrannt. Heute ist das zerstörte Dorf eine Gedenkstätte, etwa 300.000 Menschen jährlich besuchen die Ruinen. In der Nähe ist eine neue Ansiedlung entstanden.
Der französische Staat gibt für die Instandhaltung und Restaurierung des Ortes 300.000 Euro pro Jahr aus. Zusätzlich sollen 500.000 Euro in diesem Jahr in die Renovierung der Kirche fließen, in der Frauen und Kinder des Dorfes bei lebendigem Leib verbrannten.