Flotter Dreier auf der Psycho-Couch bei Markus Lanz im ZDF
Frankfurter Rundschau
Nur zwei Menschen diskutieren mit Markus Lanz im ZDF. Es geht um die mögliche Rolle der Union in der Opposition. Und natürlich um die Ampel-Koalition.
Hamburg - Mitternacht. Geisterstunde! Auch im ZDF? Es ist diesmal nicht nur die Zeit, in der im Volksglauben Gespenster aktiv werden, sondern auch Markus Lanz, der sich zu Beginn der von 75 Minuten auf eine Dreiviertelstunde mit nur zwei Studiogästen anstatt drei bis vier abgespeckten Gesprächsrunde ein „wenn es gut läuft, schönes, kleines Kammerspiel“ erhofft. Vorbei sind die Tage, als ihm noch beispielsweise der 2014 verstorbene Charaktermime und Oscar-Gewinner Maximilian Schell („Urteil von Nürnberg“) Rede und Antwort stand.
Seit Anfang letzten Jahres gibt es eigentlich nur noch zwei Themen - Corona-Pandemie und Politik - beim smarten Südtiroler, der bei der Preisverleihung „Journalistinnen und Journalisten 2020“ als bester Talkshow-Moderator geehrt wurde. „Trotz der Dramatik von Corona das Menschliche nicht aus dem Blick zu verlieren - das gelang niemanden im Fernsehen so gut wie ihm“, hieß es in der Begründung.
Um es vorweg zu nehmen: In dieser lauen Oktober-Nacht läuft es gut, flüssig und - zum Glück für den Zuschauer - auch kontrovers für ihn, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Markus Blume (CSU). Die passionierte Motorradfahrerin und der laut Markus Lanz ehemals „heißeste Eisläufer Bayerns“ haben sich in den letzten Wochen wenig geschenkt und tun es auch in der Sendung nicht.