Fliegt dem FC Bayern die Saison um die Ohren?
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Hasan Salihamidžić hat genug. Mit Klartext rüttelt der Sportvorstand die Bayern-Stars nach dem Stotterstart ins Fußballjahr wach. Der Mode-Trip von "Turner" Serge Gnabry verärgert den Chef besonders. Doch was steckt eigentlich hinter dieser Wut?
Der Herr Serge Gnabry hat es in diesen Tagen nicht leicht. Erst muss er, Pardon, erst darf er schöne Klamotten bei der Fashion Week in Paris tragen, einen flatternden Seidenschal, einen gepunkteten Maleroverall (???) oder eine rosa-blaue XXL-Handtasche, danach wird er für seine bizarre Style-Reise nach Paris von seinem Arbeitgeber wortreich in Fetzen gerissen. Der bestens bezahlte Fußballprofi wird vom Sportvorstand des FC Bayern München, dem Herrn Hasan Salihamidžić, auf Amateurniveau zusammengedampft. Vorausgegangen war eine Leistung des Offensivspielers gegen den 1. FC Köln, die eher nicht so gut war.
In München werden sie das nicht gerne hören, aber der Herr Gnabry, von der "Bild"-Zeitung schon Gucci-Gnabry getauft, ist in diesen Tagen das fast perfekte Sinnbild für den Zustand des Rekordmeisters: teuer, sieht gut aus (jaja, Geschmackssache!) und ist irgendwie nur bedingt alltagstauglich. Zwei Remis bei der Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Fußball-Bundesliga, nein, im Selbstverständnis des FC Bayern ist das nicht gut.
Sportlich ist zwar noch kein Flächenbrand an der Säbener Straße ausgebrochen, aber es glüht an vielen Ecken. Und niemand weiß, wo die Flammen als Nächstes ausschlagen werden. Das Spannende an der Lage an der Säbener Straße: viele Stressgeschichten wirken hausgemacht. Das Gnabry-Thema etwa. Schon immer war es Thema, wenn Fußballer in ungewöhnlichen Outfits öffentlich auftraten. Unvergessen etwa der Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang in seinem bibohaften Flattergewand. Auch Gnabrys Teamkollege Leroy Sané weiß, wie es ist, wenn der Boulevard Gefallen an schräge Klamotten gefunden hat. Aber oft bleibt es eben dabei, meist wird nicht das Große und Ganze in den Kontext reingerissen. Das ist nun anders.