Flüchtlingsdrama in Afghanistan: Balkanstaaten bieten Hilfe an
Frankfurter Rundschau
Albanien, das Kosovo und Nordmazedonien sagen die Aufnahme von früheren Beschäftigten des US-Militärs zu.
Kabul ‒ Ausgerechnet drei der ärmsten Transitstaaten auf der sogenannten Balkanroute wollen bei der Aufnahme von afghanischen Flüchtlingen als erste helfen. Er verstehe nicht, „wie reichere Staaten sich abwenden können“, begründet Albaniens Premier Edi Rama die Bereitschaft seines Landes, früheren Beschäftigten der US-Armee in Afghanistan zumindest zeitweise Unterschlupf zu gewähren: „Albanien kann das Problem nicht lösen. Aber wir wollen auch nicht ein Teil davon sein und den Leuten zumindest die Möglichkeit geben, wieder zu atmen.“ Ein erstes Kontingent von 250 Flüchtlingen aus Afghanistan soll laut einem Bericht von „Voice of America“ bereits in dieser Woche in Albanien eintreffen. Auch die Nachbarn Kosovo und Nordmazedonien haben positiv auf die Bitte Washingtons zur vorläufigen Aufnahme afghanischer Beschäftigten der US-Armee, aber auch von Hilfsorganisationen reagiert. „Die Bilder, die wir heute sehen, waren vor kurzem die Bilder, die wir selbst erlebten“, erinnert der kosovarische Innenminister Xhelal Svecla an die Fluchterfahrungen von Hunderttausenden seiner Landesleute während des Kosovokriegs 1999: Die Rettung von Menschenleben sei für sein Land eine „moralische Verpflichtung“. „Wir sind ein Land der Solidarität. Unsere Gesellschaft hat immer geholfen“, begründet Nordmazedoniens Premier Zoran Zaev die positive Reaktion seiner Regierung auf das Hilfegesuch Washingtons: Auf US-Kosten sollten Flüchtlinge in Hotels und Ferienresorts untergebracht werden, „bis für sie eine permanente Lösung in den USA gefunden ist“.More Related News