Fehlgeburt - immer noch ein Tabuthema
n-tv
Viele Frauen, die ihr Kind in der Schwangerschaft verlieren und verzweifelt sind, bekommen den Ratschlag: Schauen Sie nach vorn. Doch das tröstet nur selten. Zudem sprechen viele Eltern oft nicht über eine erlebte Fehlgeburt. Verständlich - aber sich mit anderen auszutauschen, kann bei der Verarbeitung helfen.
Ein erwartungsfroher Blick auf den Ultraschallmonitor. Doch da ist kein Herzschlag mehr zu sehen. Zwischen Hoffnung und Verzweiflung liegen bei einer Fehlgeburt oft nur Sekunden. "Dieser emotionale Absturz ist erbarmungslos", sagt Christina Diehl. Die Kölnerin hat ihn innerhalb von fünf Jahren sechsmal erleben müssen.
"Mehr Raum für meine Trauer und meine Verzweiflung" - das hätte sie sich jedes Mal gewünscht. Und sehr allein habe sie sich gefühlt: "Ich hatte den Eindruck, dass ich eine von nur ganz wenigen betroffenen Frauen bin", erzählt Diehl. Irgendwann begann sie, offener mit ihren Fehlgeburten umzugehen. "Ich hätte es sonst nicht mehr ausgehalten". Und sie stellte fest, dass sie alles andere als allein war.
Ringelröteln sind sehr ansteckend. Die Infektion mit dem Parvovirus trifft oft Kinder, aber auch Erwachsene. Gefährdet sind vor allem Schwangere - sie geben die Erreger ans ungeborene Kind weiter, im schlimmsten Fall droht eine Fehl- oder Frühgeburt. Die Zahl der Ringelröte-Fälle steigt zurzeit in der EU stark an.