Evergrande nähert sich gefährlich dem Abgrund
n-tv
Die US-Ratingagentur Fitch ist die zweite der großen internationalen Agenturen, die dem überschuldeten chinesischen Immobilienentwickler Evergrande kaum mehr Überlebenschancen einräumt. Ein Totalausfall könnte Auswirkungen auf die gesamte Branche haben.
Eines zeichnet sich gerade sicher ab: Der hochverschuldete Immobilienkonzern Evergrande schwankt bedenklich in Richtung Zahlungsunfähigkeit. Zuletzt machte die Ratingagentur Fitch mit ihrer Neubewertung des Konzerns offiziell, was viele Marktbeobachtern seit Monaten befürchten: Fitch stufte den Konzern, der auf einem Schuldenberg von 300 Milliarden US-Dollar sitzt, auf die Stufe "eingeschränkter Kreditausfall" herab. Damit rechnet mit Standards & Poors bereits die zweite Ratingagentur mit einem Zahlungsausfall bei Evergrande. Beide beziehen sich dabei auf die verpasste Kuponzahlung der Evergrande-Tochter Scenerey Journey, deren Verlängerungsfrist am 6. Dezember ausgelaufen war.
Schon vergangene Woche hatte Evergrande davor gewarnt, dass der Konzern nicht garantieren könne, seinen finanziellen Verpflichtungen weiterhin nachzukommen. Am Dienstag berichteten schließlich zwei Dollar-Anleihe-Gläubiger gegenüber Bloomberg, dass sie nach Ablauf der 30-tägigen Nachfrist noch immer auf die 82,5-Millionen-Dollar-schwere Zinszahlung der Evergrande-Tochter Scenerey Journey warteten.