Europa-Hype schmälert Bayers Derby-Frust nur wenig
n-tv
14 Spiele ohne Niederlage, diese herausragende Serie reißt ausgerechnet im Derby gegen den 1. FC Köln. Bayer Leverkusen schiebt erstmal schlechte Laune. Das Ergebnis wird zur Hypothek für Größeres, was im Halbfinale der Europa League folgt.
Es mag absurd oder gar ironisch klingen. Doch im Nachhinein war die umstrittene Vorverlegung des Derbys gegen den 1. FC Köln für Bayer Leverkusen noch nützlicher als ohnehin schon. Denn nun hat die Werkself nicht nur zwei Tage mehr zur Regeneration und zur Vorbereitung auf das Halbfinal-Hinspiel der Europa League bei der AS Rom am Donnerstag (21 Uhr/RTL und im ntv.de-Liveticker). Sondern auch zwei Tage mehr Zeit, um vor dem wichtigsten Spiel seit Jahren das 1:2 gegen den rheinischen Rivalen aus den Kleidern zu schütteln.
Die Niederlage gegen die Kölner war keine wie jede andere. Es war eine Heimniederlage in einem Derby. Mit emotionaler Vorgeschichte nach der von Bayer durchgedrückten Verlegung. Und sie bedeutete ausgerechnet vor der Rom-Reise das Ende der mit 14 Pflichtspielen ohne Niederlage längsten Serie seit 13 Jahren. "Das war die bitterste Art und Weise, wie so eine Serie reißen kann", sagte Mittelfeld-Antreiber Robert Andrich: "Im Derby gegen Köln in der BayArena. Schlimmer geht's nicht."
Im Endeffekt hat das Ballyhoo um die Verlegung, in die sich sogar NRW-Innenminister und Bayer-Dauerkarteninhaber Herbert Reul eingeschaltet hatte, vielleicht doch die Leverkusener mehr abgelenkt als den Außenseiter aus Köln, der augenscheinlich mit einer "Jetzt-erst-recht"-Einstellung 15 Kilometer nordöstlich vom eigenen Stadion angetreten war.
Jan Reichert vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg stößt nach dem EM-Aus für Alexander Nübel als vierter Torhüter zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der 22-Jährige, der dieses Jahr vor allem in der Regionalliga zum Einsatz kam und nur ein Zweitligaspiel für die Franken bestritt, ist "völlig perplex".