ESC 2023: Warum ist Deutschland automatisch fürs Finale qualifiziert?
Frankfurter Rundschau
Am 13. Mai findet das große ESC-Finale 2023 in Liverpool statt. Deutschland ist in Form von Lord of the Lost fix dabei. Doch warum ist Deutschland direkt fürs Finale qualifiziert?
Hamburg/Liverpool – Das große ESC-Finale 2023 in Liverpool rückt immer näher. Mit Lord of the Lost wird Deutschland in diesem Jahr durch eine Dark-Rock-Band aus Hamburg beim Eurovision Song Contest vertreten. Das musikalische Quintett kann sich bereits einer Sache sicher sein: der Teilnahme an der Liveshow am 13. Mai.
Denn im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, die Jahr um Jahr um die Qualifikation fürs Finale wetteifern, hat Deutschland seinen Startplatz im Finale vom Eurovision Song Contest stets sicher. „Blood & Glitter“, der Final-Song von Lord of the Lost, wird also definitiv von Kommentatoren-Legende Peter Urban, der seinen ESC-Dienst nach 2023 quittiert, angesagt werden. Doch warum ist Deutschland stets automatisch für das ESC-Finale qualifiziert? Ein Blick auf die Historie der Big Five bringt Antworten.
„Planet of Blue“ hieß der Song von Schlagersänger Leon, mit dem Deutschland am ESC 1996 in Norwegen teilnehmen wollte. In der Qualifikationsrunde vor dem Finale und damit in der Juryabstimmung konnte sich der Sänger aber nicht durchsetzen. In der Bundesrepublik führte das frühe ESC-Scheitern zu reichlich Zorn. Die ARD weigerte sich sogar, das Finale vom Eurovision Song Contest 1996 auszustrahlen – und verschob es kurzerhand auf das dritte Programm des NDR.
Doch auch das norwegische Fernsehen in Form vom Fernsehsender NRK war außer sich. Schließlich hatten sich „die durch das norwegische Fernsehen eingeworbenen Sponsoren beschwert“, da die deutschen Zuschauer am Finalabend fehlen würden, wie es auf der offiziellen ESC-Seite der ARD heißt. Das norwegische Fernsehen sollte in der Folge eine Regelung mit Tragweite fordern: fünf Länder sollten fortan kein ESC-Halbfinale mehr bestreiten müssen. Dies betraf Frankreich, Italien, Großbritannien, Spanien – und Deutschland. „Geboren“ waren die Big Five.
Ganz gleich, mit welcher musikalischen Qualität Deutschland seitdem beim ESC aufwartete, der Platz im großen Finale war immer sicher. Davon profitieren beim Eurovision Song Contest 2023 also Lord of the Lost, die sich frei von Eitelkeit auch mal im Freizeitlook zeigen.