Er tauscht das Rad gegen die große Verantwortung
n-tv
Eine Woche lang kämpfen Athletinnen und Athleten bei den Special Olympics in Berlin um Medaillen. Doch es geht um so viel mehr als Gold, Silber und Bronze. Deswegen entscheidet sich Dennis Mellentin gegen das Rad und für den Job beim Organisationskomitee. Der Berliner wirbt mit Feuereifer für Inklusion.
Da, wo sonst Blau-Weiß dominiert, war es am Samstagabend kunterbunt. Da, wo sich meistens zwei Teams duellieren, gab es ein riesiges Miteinander. Am Ende verließen das Berliner Olympiastadion alle glücklich und zufrieden, sonst ist es Dennis Mellentin gewöhnt, dass einer unzufrieden zur U- oder S-Bahn oder zum Auto aufbricht. In der abgelaufenen Saison der Fußball-Bundesliga gehörte meist er zu den unglücklichen.
Denn Mellentin ist Fan von Hertha BSC. Mehr noch: Er ist Mitglied und als Dauerkarten-Besitzer geht er in sein zehntes Jahr. Er wird wiederkommen, wenn seine Hertha spielt, auch in der zweiten Liga. "Der Abstieg tut halt weh", sagt er gegenüber RTL/ntv. Doch derzeit hat der 35-Jährige die beste Ablenkung, die er sich vorstellen kann: die Special Olympics.
Das Sportfest für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung ist das größte Sport-Event in Deutschland seit den Olympischen Spielen 1972 in München. Mehr als 7000 Sportlerinnen und Sportler aus 190 Nationen sind zu Gast in Berlin, sie feierten am Samstag eine überschäumende, ausgelassene, teils emotionale Party im Olympiastadion. Mellentin hat seine Freunde vom Sport nicht nur zu Gast in seiner Heimat, er hat sie direkt zu Gast in seinem "Wohnzimmer" gehabt.