
Eine staatstragende Partei mit unterschwelliger Existenzangst
Die Welt
Die FDP demonstriert auf ihrem Parteitag Harmonie und Geschlossenheit und distanziert sich von „links-grünen Stuhlkreisen“. Doch bei einem Thema wird der Unmut über die Ampel offenbar.
Wer sich am Rande des FDP-Parteitags mit Delegierten quer aus der Republik unterhielt, der bekam zahlreiche Geschichten über den Unmut in den Kreisverbänden zu hören. Ob aktuell der Kabinettsbeschluss zum Gebäudeenergiegesetz und der vollzogene Ausstieg aus der Atomkraft, ob schon länger zurückliegende Regierungsentscheidungen wie die Wahl der Aktivistin Ferda Ataman zur Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung: Die Basis, hieß es, hadere vielerorts mit der Performance der Partei in der Ampel-Koalition.
Das Parteitagsgeschehen aber spiegelte diese Lagebeschreibung nicht wider. FDP-Chef Christian Lindner wurde mit 88 Prozent der Delegiertenstimmen für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Als seine Stellvertreterin erzielte Bettina Stark-Watzinger mit 86 Prozent das beste Ergebnis. Lindner hatte mit dem Argument für sie geworben, sie sei als erstes Regierungsmitglied seit Dekaden nach Taiwan gereist – für eine Ministerin für Bildung und Forschung eine zumindest interessante Leistungsbilanz.











