Dysfunktionale Stadt mit unklarer Richtung
Die Welt
Nach einem Chaos geprägten Wahltag steht für Berlin vorerst nur eines fest: Rot-Rot-Grün bleibt die beliebteste Option der Hauptstadt. Noch ist unabsehbar, ob Giffey (SPD) oder ihre Grünen-Konkurrentin Jarasch siegen wird. Gerade ist die Sozialdemokratin im Vorteil.
Schon der Wahltag lief in Berlin chaotisch: Wahllokale, denen zwischenzeitlich die Stimmzettel ausgingen; Nachschublieferungen, die zwischen den Absperrungen für den Berlin-Marathon feststeckten; lange Schlangen noch nach der eigentlichen Schließung der Wahllokale, verärgerte Wähler – so richtig rund wollte es nicht laufen bei der Wahl zum Bundestag und zum Abgeordnetenhaus in der Hauptstadt.
Und die ersten Prognosen deuteten an, dass es auch in der Nacht turbulent bleiben sollte. Nachdem es lange Zeit so ausgesehen hatte, dass SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey die Wahl sicher für sich entscheiden würde, konnten die Grünen unter Spitzenkandidatin Bettina Jarasch zuletzt kräftig aufholen. In den Hochrechnungen von ARD und ZDF lieferten sich die Grünen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SPD. Zuletzt konnte sich Giffey wieder an die Spitze schieben und lag deutlich vorne. Die Trendwende? Klar war zunächst nur, dass das Rote Rathaus künftig von einer Frau geführt werden wird.