Donald Trump und der „Wahlbetrug“: Mike Pence läuft nicht in die Falle
Frankfurter Rundschau
Lauren Windsor versucht, die öffentliche Zustimmung der Republikaner als Maskerade zu entlarven. An Trump-Vize Mike Pence beißt sie sich die Zähne aus.
Nebraska – Lauren Windsor ist dafür bekannt, Wahrheiten im Plauderton ans Licht zu bringen. Die liberale Aktivistin infiltriert bevorzugt Veranstaltungen der Republikaner, um sich dort als unbedarfte Anhängerin der „MAGA“-Bewegung um Donald Trump auszugeben. Immer wieder gelingt es ihr mit dieser Masche, den republikanischen Politikprofis Geständnisse zu entlocken, die sie so öffentlich eher nicht sagen würden.
Zuletzt widerstand Mike Pence der Versuchung, auf die Aktivistin hereinzufallen. Dabei handelt es sich um den Mann, der von Januar 2017 an vier Jahre an der Seite von Donald Trump als Vizepräsident diente. Auf einer Veranstaltung in Nebraska sprach Windsor Pence an und fragte ihn, warum er Trumps Forderung, die Bestätigung der Wahlergebnisse der Präsidentschaftswahl 2020 zu verhindern, nicht nachgekommen war. Damit bezog sie sich auf Trumps Versuch, die offizielle Auszählung der Stimmen der Wahlleute im Senat zu unterbinden, um sich so trotz klarer Wahlniederlage im Amt zu halten.
Noch am 6. Januar hatte Trump seine Anhängerschaft per Twitter aufgehetzt, was in letzter Konsequenz zum Sturm auf das US-Kapitol führte. Der damalige Präsident schreckte auch nicht davor zurück, seinen eigenen Vizepräsidenten anzugreifen, nachdem dieser erklärt hatte, dass es gar nicht in seiner Macht stünde, die Auszählung zu verhindern. Trumps Fans nahmen das zum Anlass, „Hängt Mike Pence!“ zu skandieren.