Die soziale Lässigkeit von Los Angeles
Die Welt
Räume sind bezahlbar, die Kaufkraft stimmt. Los Angeles ist aus der Kunstwelt nicht mehr wegzudenken. Galeristen und Kuratoren zieht es jetzt ins Zentrum und an die Ränder der rauen Metropole.
Manchmal geht die Kunst dahin, wo es wehtut: in ungemütliche Umgebungen, von Obdachlosigkeit geprägt, heterogen. Wie Downtown Los Angeles. Da hat die junge Galeristin Allison Littrell ein altes Lagerhaus übernommen, um in ihrer Galerie Murmurs ortsspezifische Installationen wie „Hidden Pathways“ von dem Künstler Benjamin Asam Kellogg zu realisieren. Sein großformatiges Bodenbild verbindet Raum und Kosmos. Die lokale Architektur des Banalen wird metaphysisch aufgeladen.
Kelloggs Kunstwerk vernetzt das Rotzige, Niedrigschwellige (und sei es die Bemalung des Bodens) und das Universelle. Diese Haltung passt nach Los Angeles. Sie passt auch zur Haltung der Galeristin, selbst gebürtige „Angelena“. Littrell sagt: „Wer in Downtown L. A. ausstellt, muss sich der Realität des Ortes stellen.“ Sie tut dies auch durch soziale Interventionen. „Community Fridge“ ist ein Kühlschrank, in dem sie und andere Spender den Obdachlosen frisches Essen zur Verfügung stellen. Kunst und gesellschaftliches Engagement als realitätsgesättigte Einheit.