Die erste Verfilmung störte Goebbels mit Stinkbomben und weißen Mäusen
Die Welt
„Im Westen nichts Neues“ ist deutscher Oscar-Kandidat. 1930 wurde Erich Maria Remarques Buch von Hollywood verfilmt. Goebbels veranstaltete damals einen Skandal. Nun ist der Antikriegsklassiker erstmals in Deutschland inszeniert worden – und hat einen speziellen Netflix-Auftrag.
Zum ersten Mal schickt Deutschland einen fürs Streaming gedrehten Film ins Oscar-Rennen. Eine Jury hat sich für die Netflix-Produktion „Im Westen nichts Neues“ entschieden, die Verfilmung des berühmten Antikriegsromans von Erich Maria Remarque und das Remake eines der berühmtesten Werke der Filmgeschichte. Weil die Oscar-Akademie verlangt, dass Filme im Kino gelaufen sein müssen, um für die Preise in Frage zu kommen, zeigt Netflix „Im Westen“ zunächst vier Wochen auf der großen Leinwand, in Deutschland ab dem 29. September. Dann beginnt die große Kampagne, um Netflix den ersehnten Oscar zu gewinnen.
Regisseur Edward Berger ist fast beleidigt, wenn man ihn auf seinen „Fernsehfilm“ anspricht: „Für mich war immer klar, dass ,Im Westen’ weltweit in die Kinos kommen muss.“ Er hat 55 Tage in und um Prag gedreht, was für deutsche Verhältnisse luxuriös ist, mit einem Budget von 20 Millionen Dollar, nach amerikanischen Maßstäben nicht viel, nach hiesigen schon. Die Hauptrollen spielen Daniel Brühl, Albrecht Schuch, Devid Striesow, Edin Hasanović und Felix Kammerer, eine Neuentdeckung in der zentralen Rolle des Paul Bäumer.