
Der polarisierende Kult-Keeper tut dem VfL weh
n-tv
Manuel Riemann leistete sich im Tor des VfL Bochum zuletzt mehrere Patzer. In anderen Statistiken gehört der überehrgeizige Keeper zur Liga-Spitze. Eine Wechseloption für Trainer Thomas Letsch zerplatzte vor dem extrem wichtigen Freitagabendspiel in Köln.
An seinem Kultstatus in Bochum hat Manuel Riemann jahrelang mit großer Beharrlichkeit gearbeitet. Mit seiner unverbiegbaren, selbstbewussten Art, mit großen Auftritten als Aufstiegsheld und Garant für den Klassenerhalt im vergangenen Jahr spielte sich der 34-Jährige in die Herzen der VfL-Fans. "Radio Riemann", der Lautsprecher zwischen den Pfosten, war unantastbar. "Ich habe es auf meine Art in die Bundesliga geschafft", sagte die Nummer eins des Revierklubs einmal, die ein Stück weit zwischen Genie und Wahnsinn pendelt. Nach den jüngsten schweren Patzern und dem Sturz ans Tabellenende haben die Zweifel an Riemann zugenommen. Der Keeper spaltet die Fans mittlerweile in zwei Lager.
Einen Torwartwechsel wird Trainer Thomas Letsch vor dem Freitagabendspiel (20.30 Uhr/DAZN und im Liveticker bei ntv.de) beim 1. FC Köln aber nicht vornehmen. "Michael Esser fällt aus, insofern stellt sich die Frage nicht", sagte Letsch, der auf den Magen-Darm-geschwächten Ersatzkeeper verzichten muss, aber wieder mit dem kaum ersetzbaren Kapitän Anthony Losilla und Abwehrchef Ivan Ordets planen kann - und in der aktuellen Trainingswoche genau hingeschaut hat, wer "in dieser Drucksituation" des Abstiegskampfs "die richtige Wahl ist".
Riemann, der im Sommer zum VfL-Spieler der abgelaufenen Saison gewählt worden war und sich trotz anderer Angebote bis 2025 an seinen Klub band, will dies für sich wieder beweisen. Er hatte zuletzt gegen Schalke 04 mit einem kuriosen Eigentor die bittere 0:2-Niederlage eingeleitet. Und der Fehlgriff war beileibe kein Einzelfall in dieser Saison. Statistiker zählen schon sieben Patzer vor Bochumer Gegentoren - bei Flanken, auf der Linie und seinen zahlreichen Ausflügen aus dem eigenen Sechzehner.
