
Der Künstler, der zu viel Bier trank
Die Welt
Der Künstler Martin Kippenberger war ein Gefangener der Volksdroge Alkohol. Und fiel ihr früh zum Opfer. Sein Hang zur Selbstironie überlebte auch in den Editionen, die er in kleiner Auflage schuf.
Altbier ist eine Spezialität des Rheinlands und Westfalens. Es kommt in Rotbrauntönen daher und wird üblicherweise aus gedrungenen, zylindrischen Bechergläsern getrunken – oder eben gleich aus der Dose. Martin Kippenberger (1953 bis 1997) war in den Achtzigern Stammgast im Punkschuppen „Ratinger Hof“ in der Düsseldorfer Altstadt und wird dort das eine oder andere Schlösser Alt getrunken haben.
Er trank insgesamt gern, scheint dabei aber eher kein Feinschmecker gewesen zu sein. „Alles Prätentiöse“, so schrieb Susanne Kippenberger in ihrer Biografie über den Bruder, „war ihm fremd, wenn ihm der Ober den Korken eines teuren Rotweins zum Schnuppern hinhielt, steckte er ihn sich ins Auge.“
