Der ewige Fan-Horror von Dynamo Dresden
n-tv
Der größte Horror blieb aus und dennoch macht das Verhalten einiger Fans von Dynamo Dresden beim Relegations-Rückspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern fassungslos. Der Abstieg des Giganten aus Sachsen wird überschattet von Pyro-Eklats und einem Sturm der Fans ins Stadioninnere.
Irgendwann in der Nachspielzeit, die Abwehr von Dynamo Dresden hatte sich mittlerweile komplett aufgelöst, sprinteten drei Spieler des 1. FC Kaiserslautern auf das Tor vor dem berüchtigten K-Block zu. Über das, was das Trio mit dem Ball veranstaltete, lohnt es nicht weiter zu berichten. Wohl aber über das, was parallel auf den Tribünen geschah. Eine brennende Fackel wurde aufs Feld geworfen.
Diese Szene am späten Dienstagabend war vielleicht der erschütterndste Beweis dafür, wie völlig enthemmt und unkontrollierbar Teile der Dresdner Fanszene sind. Schon in den Minuten zuvor, nachdem die Gäste aus der Pfalz das entscheidende 2:0 in diesem Relegationsduell erzielt hatten, waren die allerletzten Sicherungen bei einigen, nicht wenigen, Anhängern durchgeknallt.
Massenweise Bengalos flogen aufs Feld, Kanonenschläge wurden gezündet und auf der eigenen Tribüne kleine Feuer gelegt. Ein schockierender Irrsinn. Leider einer mit Ansage. Schon der Auftakt in diesen Abend war grenzwertig. Als Choreografie hatte sich ein mächtiges Banner entrollt, es zeigte einen aggressiven Hund an der Leine, mit gefletschten Zähnen. Man muss da nicht zu viel reininterpretieren – man kann aber. Die Dynamo-Anhänger, sie können so leidenschaftlich sein, anpeitschend, beflügelnd für die Fußballer. Aber sie können auch einschüchternd sein, aggressiv, hemmungslos.
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