Der deutsche Krampf ums Duzen oder Siezen
n-tv
Das kommunikative Nebeneinander von "Du" und "Sie" stiftet immer wieder Verwirrung – und kann sogar für betretenes Schweigen sorgen. Unser Autor plädiert für mehr wohltuende Distanz, um das zu erreichen, worauf es ankommt: eine respektvolle Kommunikation.
Ein freundliches "Sie" hat noch nie geschadet - wobei die Betonung auf "nie" liegt, denn eines steht fest: Die zwischenmenschlichen Störgefühle, die mit dem informellen "Du" auftreten können, gibt es mit dem förmlichen "Sie" einfach nicht.
Viele Menschen, die Deutsch sprechen, machen irgendwann diese Erfahrung: vielleicht mit einem Nachbarn, der nervt. Mit einem Kollegen, der unangenehm wird oder plötzlich einen höheren Posten hat. Oder mit der und dem Ex, die nicht mehr die Alten sind. Man fühlt sich weniger eng, ist nur scheinbar verbunden und definitiv verlegen – wegen zwei Buchstaben in der Anrede. Um weiterhin ohne Beklemmungen aufeinander zu- und miteinander umgehen zu können, wäre Abstand besser. Doch in puncto Anrede bleibt es eine theoretische Fantasie. Denn ist man einmal "per Du", wäre die Rückkehr zum "Sie" der totale Krampf.
Wie seltsam es wirkt, jemanden unvermittelt aus der Duz-Zone heraus zu komplementieren und zum "Siezen" aufzufordern, zeigt das skurrile Beispiel, das ausgerechnet Adolf Hitler abgegeben haben soll - und zwar als Schüler in der Realschule in Linz: Er wollte dort von seinen Mitschülern nur mit "Sie" angeredet werden. Ein irrer, verhaltensauffälliger und womöglich psychopathischer Kauz muss man also sein. Oder nicht?
Mit "Generation beziehungsunfähig" wird Michael Nast 2016 berühmt. Auch in seinem neuen Buch "Weil da irgendetwas fehlt" taucht der Autor wieder tief ins Seelenleben ein, sein eigenes und das seiner Leserinnen und Leser. Es geht um das Unwohlsein in den vorhandenen Verhältnissen, die Verlockungen des Konsums und echte Bedürfnisse.
Vor gut 24 Jahren verschwinden Susan Carter und ihre zehnjährige Tochter in West Virginia von der Bildfläche. Alle Ermittlungen laufen ins Leere, der Fall wird zum Cold Case. Kurz vor seinem Tod gesteht ein 82-jähriger Mann, die beiden ermordet zu haben - und schickt die Ermittler in den Hinterhof seines Hauses.
Vor gut 24 Jahren verschwinden Susan Carter und ihre zehnjährige Tochter in West Virginia von der Bildfläche. Alle Ermittlungen laufen ins Leere, der Fall wird zum Cold Case. Kurz vor seinem Tod gesteht ein 82-jähriger Mann, die beiden ermordet zu haben - und schickt die Ermittler in den Hinterhof seines Hauses.
Der Fotograf Olaf Heine ist ein Essayist unserer Zeit, dessen Werk von tiefgründiger Narration geprägt ist. Er selbst sagt über sich: "Ich bin kein Dokumentarfotograf, ich bin kein Journalist. Ich habe eher einen künstlerischen Ansatz, Dinge zu betrachten. Und ich arbeite auch wirklich aus rein subjektiver Motivation: Ich möchte mit meiner Fotografie die Welt erfassen. Aber ich möchte sie für mich - und andere - auch erklärbar machen." Dazu zählen nun auch seine Betrachtungen der Inselkette Hawaii, die der international renommierte Künstler in einer nie dagewesenen Vielfalt seit vielen Jahren fotografisch beschreibt. Heines Serie zeigt, wie Wetterextreme und Klimaveränderungen, die sich zuletzt 2023 während großflächiger Brände dramatisch zuspitzten, den Alltag der dort lebenden Menschen begleiten und in gesellschaftsrelevanten Themen resultieren. Er glaubt, dass, wenn wir demütig sind und Respekt vor der Natur haben, wir ganz viel zurückbekommen. "Wenn du sie aber zerstörst, dann gibt es keine Zukunft für uns." Mit ntv.de spricht er über Surfen können und Surfen wollen, Farbe, keine Farbe, das Klima, die Zerstörung, über Menschen und seine Liebe zu ihnen. Und natürlich über das Paradies, das Hawaii noch immer ist.