Der deutsche Formel-1-Pilot, der noch nie gejubelt hat
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Nico Hülkenberg sah immer aus wie einer, der irgendwann mal Weltmeister wird - in Mexiko bestreitet er nun sein 200. Formel-1-Rennen und stand noch nie auf dem Podest. Es lohnt allerdings ein zweiter Blick. Mit seinem Jubiläum zieht er in einen exklusiven Kreis ein.
Nico Hülkenberg war jung, und so sah er auch aus. Ein Neuling in der Formel 1, mit glatter Haut, wildem Haar - und ziemlich guten Aussichten. "Im richtigen Team", sagte Frank Williams damals über ihn, "wird er eines Tages Weltmeister sein." Ziemlich genau 13 Jahre ist das nun her, widersprechen wollte kaum jemand. Heute, im Oktober 2023, schmunzelt Nico Hülkenberg bei diesem Thema. Das mit dem richtigen Team ist nämlich so eine Sache in der Formel 1, und Hülkenberg sagt dann Sätze wie diesen: "Knapp daneben ist auch vorbei."
Denn am Sonntag (21 Uhr/Sky und im Liveticker auf ntv.de) geht er in Mexiko zum 200. Mal in der Königsklasse an den Start, eines der schnellsten Autos durfte er in all den Jahren nie steuern. Irgendwie blieb es damit eine Karriere im Konjunktiv, aber doch eine "lange und gute", sagt Hülkenberg. "Es geht in der Formel 1 eben viel um Timing", sagt der 36-Jährige, "und bei mir hat es einfach nie geklappt mit einem Top-Team." Besonders nah dran war Hülkenberg 2013, als bei Ferrari nur noch die Unterschrift fehlte. Später saß er bei Renault dann endlich im Werks-Auto, der Rennstall baute aber nie einen schnellen Boliden.
Doch Hülkenberg, heute bei Haas, grämt sich nicht vor seinem Jubiläum, das darf man ihm glauben. Und in der Tat ist diese Zahl an sich ja schon eine Leistung. Knapp 800 Fahrer gab es in der Formel 1, nur gut 20 von ihnen haben die Marke von 200 Rennen erreicht. Weltmeister wie Alain Prost, Nigel Mansell und Niki Lauda lässt er hinter sich, drei Deutsche stehen noch vor ihm: Michael Schumacher (307), Sebastian Vettel (299) und Nico Rosberg (206), sie alle waren Weltmeister.