
Das verstummte Flüchtlingsboot von Augusta
n-tv
Vor zehn Jahren kentert ein Flüchtlingsboot im Mittelmeer, bis zu 1000 Menschen sterben. Zusammen mit den Leichen wurde auch das Wrack ins italienische Augusta gebracht. Es sollte zum Memento werden, doch es kam anders.
Auf den Tag genau zehn Jahre sind seit einem der verheerendsten aller Schiffsbrüche im Mittelmeer vergangen. Damals kamen zwischen 700 und 1000 Menschen ums Leben. Das Boot war blau gestrichen, 22,5 Meter lang, 7,1 Meter breit und 7,5 Meter hoch. Die Schlepper hatten an die 1100 Menschen hineingepfercht, wie die Überlebenden später berichteten. Das Boot hatte keinen Namen, dafür diesen arabischen Satz am Bug: "Mit Allahs Segen". Es kenterte am 18. April 2015, 77 Meilen von der libyschen Küste entfernt. Die Einsatzkräfte konnten nur 28 Migranten retten.
Damals war Matteo Renzi in Italien Premier einer Mitte-Links-Regierung. Er zeigte sich über das Ausmaß der Tragödie zutiefst betroffen und beschloss, die Leichen aus dem Meer bergen zu lassen, um ihnen eine würdige Bestattung zu gewähren.
