Das Dschungelcamp der Unsympathen
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Das diesjährige Dschungelcamp-Finale am Samstag wirft seine Schatten voraus. Und selten zuvor war zu diesem Zeitpunkt so unklar, wer das Rennen womöglich macht. Auch weil die Kandidatinnen und Kandidaten sich im Reality-TV-Dickicht verheddern.
22 Jahre ist es inzwischen her, dass das, was heute gemeinhin als Reality-TV bezeichnet wird, hierzulande seinen ganz großen Durchbruch feierte. Nicht etwa mit dem Dschungelcamp, sondern mit "Big Brother". Als im Jahr 2000 erstmals das Konzept, eine Gruppe von zusammengepferchten Menschen 24 Stunden unter Dauerbeobachtung zu stellen, als großspurige Fernsehshow realisiert wurde, hatte das noch Skandal-Potenzial.
Nur zwei Jahre zuvor war der Film "The Truman Show" in die Kinos gekommen. In ihm exerzierte Jim Carrey als Versicherungsfuzzi Truman Burbank schon einmal das vermeintliche Hirngespinst vor, den schrankenlosen Voyeurismus zum alleinigen Belustigungsprinzip einer TV-Show zu erheben. Und auch der Name "Big Brother" befeuerte natürlich bewusst die Vorbehalte, spielte er doch auf George Orwells Dystopie eines Überwachungsstaats im Roman "1984" an.
Ethik-Experten, Medienwächter und sogar Kirche und Politik schalteten sich damals in die Diskussion um "Big Brother" ein. Rufe nach einem Verbot der Sendung wurden laut. Was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Show allerdings von Truman Burbank unterschied: Im Gegensatz zur Film-Figur, der erst nach 10.909 Tagen allmählich dämmerte, dass ihr bisheriges Leben eine einzige Lüge war, wussten sie, worauf sie sich einlassen.
Seit einem halben Jahrhundert steht Roland Kaiser nun schon auf der Bühne. Das feiert der 72-Jährige natürlich im Rahmen einer Tour, die ihn sowohl an Orte wie Bad Segeberg und Iffezheim, aber auch nach Hamburg, München, Köln und Berlin bringt. Im Interview mit ntv.de verrät der Schlagerstar, was ihn jung hält und wie sehr ihn die aktuelle Nachrichtenlage rund um Rechtsruck und wachsenden Antisemitismus beunruhigt.
Ein Roman vom Autoren-Duo Hajo Schumacher und Michael Meisheit? Das verspricht spannende Unterhaltung. War der eine doch mal so eine Art Lauf-Papst ("Achim Achilles") und der andere ein begnadeter Sofa-Hocker. Nun, was soll man sagen, der eine läuft nicht mehr so viel, der andere hat ein bisschen angefangen, aber bei beiden läuft es grundsätzlich rund in ihren sonstigen Karrieren als Journalist (Schumacher, Chefkolumnist bei Funke) oder Drehbuchautor (Meisheit, "Lindenstraßen"-Papst). Ihre Hauptfigur, Peer Pedes, Ermittler beim Berliner LKA und war mal ein begabter Marathonläufer. Von Kindheit an auf Sieg getrimmt, von Mutti mit Leckereien versorgt, als Erwachsener ein bisschen desillusioniert. Dennoch voller Tatendrang und bereit, die Extra-Meile wieder in Angriff zu nehmen. Vor allem, als der verhasste Kollege und Klugscheißer Koslowski seine alten Rekorde bricht, da hinkt Pedes' Ego ordentlich hinterher. Er startet sein Training, doch gleich bei seinem ersten, quälend langem Trainingslauf, holt ihn nicht nur das Leben, sondern vor allem der Job, ein: Von der Oberbaumbrücke baumelt die Leiche eines Mannes - mit Laufschuhen. Die Ermittlungen beginnen, jetzt ist Tempo gefragt. Etwas, das ihm liegt - wenn der Mörder, oder die Mörderin?, ihm nicht nur immer schon ein, zwei Laufschuhlängen voraus wären. Denn es werden noch mehr Leichen seinen Weg pflastern und Pedes muss auf einmal ganz viele Bälle jonglieren: Job, Beziehung und Nachtleben. Mit dem eines Teil des Autoren-Duos Achilles hat ntv.de gesprochen: Hajo Schumacher über Tempo, Eleganz beim Laufen und gerissene Hosengummis.
Es sind verstörende Szenen: Ein Überwachungsvideo soll zeigen, wie Sean "Diddy" Combs in einem Hotelflur seine damalige Freundin verprügelt. Im Internet werden Rufe nach einer Strafe für den Rapper laut. Juristisch kann er jedoch nicht belangt werden, erklärt nun die Staatsanwaltschaft von Los Angeles.
Schulen werden zu Umerziehungslagern, Nachbarn zu Spitzeln, das eigene Zuhause zu einem Ort der Angst: In "Erwartung meiner nächtlichen Verhaftung" erzählt der uigurische Lyriker Tahir Hamut Izgil von Chinas Verfolgung, von der Zerstörung seiner Heimat - und davon, wie ihm die Flucht vor den Unterdrückern gelang.