
Darmstadt: Live-Schaltung in die Partnerstadt in der Ukraine
Frankfurter Rundschau
Der Bürgermeister der westukranischen Stadt Ushgorod beschwört den Zusammenhalt in Europa. Die Darmstädter Stadtverordnete verurteilen einstimmig den Angriffskrieg gegen die Ukraine und solidarisieren sich mit ihrer Schwesterstadt.
Mehr als zwei Stunden lang haben sich die Darmstädter Stadtverordneten am frühen Donnerstagabend mit dem Krieg in der Ukraine, mit der Situation in der Partnerstadt Ushgorod und den zu erwartenden Auswirkungen auf die Stadt beschäftigt. Einstimmig hat das Stadtparlament einen Dringlichkeitsantrag der Fraktionen von Grünen, CDU, Volt, SPD, FDP, Uffbasse, der Fraktion Uwiga/WGD und der Stadtverordneten der Freien Wähler unterstützt. Auch die einzige Stadtverordnete der Partei Die Partei und die AfD stimmten für den Antrag.
Der Uwiga/WGD-Fraktionsvorsitzende Helmut Klett beteiligte sich hingegen nicht an der Abstimmung. Als „unwürdig“ bezeichnete der Grünen-Bundestagsabgeordnete Philip Krämer einen Redebeitrag Kletts, der sich zuvor für eine „ehrenhafte Niederlegung der Waffen aus humanitären Gründen seitens der Ukraine ausgesprochen hatte.
Vor Beginn der Debatte über den Dringlichkeitsantrag richtete sich Bohdan Andriyiv, der Bürgermeister von Ushgorod, via Live-Schaltung an die Stadtverordneten. Andriyiv bedankte sich für die Unterstützung und die erste Hilfslieferung, die in der vergangenen Woche von Darmstadt an die slowakisch-ukrainische Grenze gebracht worden war. Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) sagte, „mit Herzen und Gedanken“ seien die Bürgerinnen und Bürger von Darmstadt in Ushgorod“.
Partsch kündigte weitere Hilfslieferungen an. So sollen vier Generatoren vom Darmstädter Versorgungsunternehmen Entega nach Ushgorod transportiert werden, um die Wasserversorgung in der Stadt im Westen der Ukraine sicherzustellen.
Nach Angaben von Andriyiv sind bereits rund 50 000 Menschen in die Stadt geflüchtet, in der 120 000 Menschen leben. Die Geflüchteten würden in Schulen, Kindergärten und Hallen untergebracht. Benötigt würden Matratzen, Bettwäsche, Decken und haltbare Lebensmittel. Andriyiv bedankte sich für die Unterstützung und äußerte zuversichtlich: „Zusammen sind wir stark“.













