Dann wachte Nathalie mit einem Höllenkater neben einem nackten Fremden auf
Die Welt
Handflächengroße blaue Flecke, verlorene Schlüssel: Nathalie Stüben machte Karriere, während der Alkohol ihr Privatleben bestimmte. Sie wusste, dass sie ein Problem hat, konnte sich ein Leben ohne aber nicht vorstellen. Bis zu dem einen Morgen im Juli.
Eigentlich war es ein Morgen, wie ihn Nathalie Stüben schon sehr oft erlebt hat: Sie wachte an einem Tag im Juli mit einem Höllenkater in ihrem Bett neben einem nackten Mann auf, dessen Namen sie nicht kannte. Das Lieblingssommerkleid, das vorher weiß war, lag verdreckt auf dem Boden. Ihre Erinnerungen an die vergangene Nacht waren vage. Ihr Kopf pochte, ihr Magen schmerzte. Mal wieder. Sie wusste mittlerweile, dass das vom vielen Wein kommt. Doch an diesem Morgen wurde ihr klar: In diesem Schmerz steckt auch ein Rest Intuition, ein letztes bisschen Kompass, wie sie sagt. Und noch bevor sie den Fremden bat, zu gehen, und duschen ging, wusste die damals 30-Jährige: Jetzt ist Schluss. Ich höre auf zu trinken.