Breivik verlangt Ende seiner Isolationshaft
n-tv
Im Sommer 2011 tötete Anders Breivik 77 junge Norweger in einem Feriencamp. Seitdem wird der Rechtsterrorist unter striktem Verschluss gehalten, auch damit er Gesinnungsgenossen nicht zu weiteren Taten inspiriert. Bei einer Anhörung beantragt der Massenmörder nun die Aufhebung der Isolationshaft.
Der rechtsextreme Massenmörder Anders Behring Breivik will aus der Isolationshaft in Norwegen entlassen werden. Die lange Isolation verletze seine Menschenrechte, schrieb Breiviks Anwalt Oeystein Storrvik vor einer Anhörung an das Osloer Bezirksgericht. Mehr als ein Jahrzehnt "ohne sinnvolle Interaktion" habe verheerende Folgen. Breivik sei selbstmordgefährdet. "Er ist jetzt auf das Antidepressivum Prozac angewiesen, um die Tage im Gefängnis zu überstehen."
Das Justizministerium teilte dem Gericht mit, Breivik müsse aus Sicherheitsgründen von anderen Häftlingen getrennt werden. Trotz Isolationshaft habe er Kontakt zu Wärtern, einem Priester, medizinischem Personal und bis vor Kurzem zu einem externen Freiwilligen, den Breivik aber nun nicht mehr sehen wolle. Außerdem habe er alle zwei Wochen für eine Stunde Kontakt zu zwei Häftlingen. Auch die Einschränkung von Breiviks Kontakten zur Außenwelt sei wegen der Gefahr gerechtfertigt, dass er andere zu Gewalttaten inspirieren könnte, erklärte das Justizministerium.
Dies gelte insbesondere für Kontakte zu rechtsextremen Kreisen, auch zu Personen, die nach den Terroranschlägen vom 22. Juli 2011 Kontakt zu Breivik aufnehmen wollten, heißt es in der Klageschrift. Breivik wurde als Inspiration für Brenton Tarrant genannt, der 2019 in zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch 51 Menschen tötete. Breivik wurde zu der in Norwegen zulässigen Höchststrafe von 21 Jahren verurteilt. Die Strafe kann verlängert werden, solange er als Bedrohung für die Gesellschaft angesehen wird.
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