
Boris Johnson bereitet Rundumschlag gegen BBC und eigenes Regierungsteam vor
Frankfurter Rundschau
Der Druck auf den britischen Premierminister Boris Johnson wird stärker. Auf Rücktrittsforderungen könnte Boris Johnson schon bald mit einem Rundumschlag reagieren.
London - Boris Johnson gerät immer mehr unter Druck. Jetzt wird ihm vorgeworfen, in einem verzweifelten Versuch, sein eigenes Amt zu retten, die BBC ins Visier zu nehmen. Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt von Großbritannien hatte in der Vergangenheit immer wieder kritisch über die Regierungsarbeit des britischen Premierministers berichtet – so auch über die jüngsten Skandale, in deren Mittelpunkt die „Gartenpartys“ in der Downing Street in der Zeit des Lockdowns stehen.
Einige Tory-Abgeordnete haben die Art und Weise, wie die BBC über Johnsons jüngste Führungskrise berichtet hat, besonders kritisiert. Der Hinterbänkler Michael Fabricant behauptete am Wochenende sogar, dass die „unablässige Berichterstattung und die Kommentare“, die gegen Johnson gerichtet seien, einem „Putschversuch gegen den Premierminister“ gleichkommen.
Bereits im Wahlkampf 2019 hatte Johnson erklärt, dass er die Abschaffung der Rundfunkgebühr in Erwägung ziehen würde. Ein Schritt, der die BBC ins Mark treffen würde. Regierungsexpert:innen betonten jedoch am Sonntag (16.01.2022) laut dem britischen Guardian, dass die Johnson-kritischen Berichte bei der Entscheidung über die Rundfunkgebühren keine Rolle spielten.
Der Vorsitzende der Liberaldemokraten, Ed Davey, behauptete allerdings, dass es sehr wohl einen Zusammenhang gäbe. „Die Finanzierung einer nationalen Institution zu kürzen, nur weil einem die Schlagzeilen in den 6-Uhr-Nachrichten nicht gefallen, ist keine Art und Weise, wie sich eine verantwortungsvolle Regierung in einer Demokratie verhalten sollte“, sagte er.
Unterdessen bestätigte Kulturministerin Nadine Dorries, eine von Johnsons treuesten Verbündeten, am Sonntag (16.01.2022), dass die BBC-Lizenzgebühr spätestens 2027 abgeschafft und die Finanzierung des Senders für die nächsten zwei Jahre „eingefroren“ wird.













