Bombendrohungen stammen offenbar von Internettrollen
n-tv
Seit Tagen halten Bombendrohungen deutschlandweit Behörden, Schulen und Medienunternehmen in Atem. Bisher ist nichts passiert. Nun deutet eine Medienrecherche darauf hin, dass Internetkriminelle hinter den Schreiben stecken könnten.
Offenbar stecken hinter einer Vielzahl der Bombendrohungen, die deutschlandweit Behörden, Schulen und Medienunternehmen in den vergangenen Tagen erreichten, Trittbrettfahrer aus dem Milieu der Internetkriminalität, meldet der "Spiegel" unter Berufung auf ein gemeinsames Rechercheprojekt mit dem ARD-Magazin "Kontraste".
Demnach führt die Spur zu einer Gruppe, die bereits wegen krimineller Aktivitäten im Netz aufgefallen war. So sollen sie unter anderem falsche Notrufe abgesetzt haben, um Polizei- und Feuerwehreinsätze zu provozieren. Zahlreiche der Drohmails wiesen dem "Spiegel" zufolge gleich- oder ähnlich lautende Textbausteine auf, die auf organisiert handelnde Urheber hindeuten. Die mutmaßlichen Trittbrettfahrer gaben sich wahlweise als islamistische Hamas-Kämpfer oder militante Israelis aus und drohten mit Bombenanschlägen.
Die auf Englisch, Arabisch oder Hebräisch verfassten Drohschreiben gingen nach Angaben aus Ermittlerkreisen unter anderem bei der SPD, der algerischen Botschaft und der Palästinensischen Mission in Berlin ein. Teilweise enthielten sie Gewaltfantasien und Beschimpfungen gegen die jeweils andere Seite. Dadurch wurde der Betrieb in den betroffenen Einrichtungen empfindlich gestört.
Vielerorts im Süden Deutschlands sind die Wassermassen noch immer nicht abgeflossen. Meteorologen sagen derweil neue Niederschläge voraus - wenn auch weniger heftig. Die Behörden machen bereits Platz in Talsperren und Wasserspeichern. Und für ein Bundesland nennen Versicherer eine erste Schadenssumme.