
Bayerns Radlticket kommt nicht so richtig in die Gänge
n-tv
Seit dem 10. Dezember gibt es im Freistaat die Möglichkeit, das eigene Rad für einen Euro im Zug mitzunehmen. Zumindest theoretisch. Ab Freitag wächst die Liste der Ausnahmen noch weiter an.
München (dpa/lby) - Das Ein-Euro-Ticket für Fahrräder im bayerischen Schienennahverkehr wurde in den ersten beiden Monaten seit der Einführung nur knapp 2000 Mal verkauft. Das teilte das Verkehrsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München mit. Das Ticket ist seit dem 10. Dezember bayernweit verfügbar - zumindest theoretisch. Denn nach wie vor gibt es auf vielen Strecken zahlreiche Einschränkungen. Pro Tag wurde es damit bis Mitte Februar (aktuellere Zahlen liegen nicht vor) rein rechnerisch gerade einmal rund 30 Mal verkauft. Zum Vergleich: An einem einzelnen Werktag sind alleine im gesamten Streckennetz der S-Bahn München mehr als 840.000 Personen unterwegs.
Ein Euro pro Fahrt kostet die Mitnahme eines Fahrrads in Regionalzügen und S-Bahnen in Bayern - egal wie weit, egal wie oft man umsteigen muss. Es gibt jedoch viele Ausnahmen, was einzelne Strecken, bestimmte Tage und Uhrzeiten angeht. Ab Freitag (15. März) gelten die Regeln für das Sommerhalbjahr. Damit werden sich die Bedingungen nach Einschätzung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) noch verschlechtern - denn dann gilt das Radlticket nicht mehr am Wochenende.
"Das Ein-Euro-Ticket kommt mit mehr Einschränkungen als Vorteilen daher. Bayern braucht endlich eine einfache und günstige Radmitnahme", sagte Frank Wessel, Beauftragter für Rad und Bahn beim ADFC Bayern. Die Einführung des Radltickets geht auf eine Ankündigung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zurück - beim Verkaufsstart des 49-Euro-Tickts im März 2023 gab er bekannt, dass er ein Ein-Euro-Ticket für Fahrräder im Freistaat plant.
