Bayern-Patriarch Hoeneß holt zum Rundumschlag aus
n-tv
Nach einer chaotischen Saison und dem Last-Minute-Titel in der Meisterschaft sortieren sich die Dinge beim FC Bayern neu. Wieder einmal mittendrin: Uli Hoeneß. In einem Interview spricht er vor allem über die zahlreichen Verfehlungen in der Rückrunde.
Es ist wieder einmal die Zeit von Uli Hoeneß. Nach der chaotischsten Saison des FC Bayern seit Jahren rückt der Ehrenpräsident wieder in den Fokus. Beim Rekordmeister wird aufgeräumt. Unter anderem mussten die Bosse Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić gehen. Im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" holt Hoeneß nun zum Rundumschlag aus. So sei die Trennung von Vorstandschef Kahn und Sportvorstand Salihamidžić noch vor dem entscheidenden Bundesligaspiel beim 1. FC Köln ohne Alternative und nicht stillos gewesen. "Es wäre nicht fair gewesen, so wichtige Entscheidungen mit den Betroffenen erst 24 Stunden vor der Aufsichtsratssitzung zu besprechen", sagte Hoeneß.
Der Aufsichtsrat tagte erst am vergangenen Dienstag, drei Tage nach dem 2:1 in Köln, das den Münchnern doch noch den elften Meistertitel in Serie vor Borussia Dortmund beschert hatte. "Wir wollten, dass es Oliver und Hasan direkt von uns erfahren, wir wollten das Thema von der Mannschaft vor dem Spiel fernhalten und wir wollten nach der Bekanntgabe in der Kabine auch umgehend die Öffentlichkeit informieren", erläuterte Hoeneß. Die Entscheidung sei letztlich nicht vom sportlichen Abschneiden abhängig gemacht worden. Beim Gespräch mit Kahn sei es vorübergehend laut geworden.
Die Summe der Entscheidungen der beiden hätten für eine "Gesamtentwicklung" gesorgt, "die im Lauf der Zeit mehr und mehr für Irritationen gesorgt hat", bekannte Hoeneß. Als ein Beispiel mangelhafter Kommunikation nannte er die Begleitumstände bei der Entlassung von Trainer Julian Nagelsmann. Kahn und Salihamidžić hätten diese Entscheidung trotz der großen Tragweite ohne Rücksprache getroffen. "Niemand" habe davon gewusst, "auch Herbert Hainer (Anmerk. d. Red.: Präsident des Rekordmeisters) wurde als Aufsichtsratsvorsitzender viel zu spät informiert. Und so etwas geht einfach nicht", sagte Hoeneß.
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