Anwältin im "Badewannen-Fall": "Tränen der Wut in den Augen"
n-tv
An diesem Freitag muss das Landgericht München I im "Badewannen-Fall" entscheiden, ob Manfred Genditzki zu Unrecht im Gefängnis saß. In einem Zeitungsinterview blickt seine Verteidigerin Regina Rick kurz davor zurück auf einen "Marathon".
München (dpa/lby) - Die Verteidigerin im Münchner Wiederaufnahmeverfahren um den sogenannten "Badewannen-Mord" hatte auch Momente, in denen sie aufgeben wollte. "Ja, gab es", sagte Anwältin Regina Rick der Mediengruppe Münchner Merkur/tz (Donnerstagsausgabe). "Bevor wir die entlastenden Gutachten angingen, hatten mir vor einigen Jahren mehrere erfahrene Strafverteidiger geraten, ich solle den Fall sein lassen. Einer sagte: "Schreib dem Genditzki einen Brief, dass du ihm nicht helfen kannst." Das hatte ich ernsthaft erwogen, aber ich konnte es nicht."
An diesem Freitag soll das Urteil fallen in dem neuen Prozess um einen Mord an einer alten Frau, den es vielleicht nicht gegeben hat. Der Angeklagte Manfred Genditzki, der in der Wohnanlage der Getöteten als Hausmeister tätig war, war 2010 vom Landgericht München II zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Nach Überzeugung des Schwurgerichts hatte er die Seniorin im Oktober 2008 in deren Wohnung im oberbayerischen Rottach-Egern nach einem Streit auf den Kopf geschlagen und dann in der Badewanne ertränkt.
Selbst die Staatsanwaltschaft fordert aber inzwischen Freispruch und eine Entschädigung für Genditzki, der 13 Jahre lang für die Tat im Gefängnis gesessen hatte und stets seine Unschuld beteuert hat. Es könne sich um einen Unfall gehandelt haben, sagte der Staatsanwalt am Montag in seinem Plädoyer.
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Coesfeld (dpa/lnw) - Jahrelang hatte der Mann keinen Führerschein, am Montag sollte er die Fahrerlaubnis zurückbekommen. Aus lauter Freude genehmigte sich der 30-Jährige am vergangenen Samstag daraufhin ein paar alkoholische Getränke, wie die Polizei mitteilte. Feiern wollte der Coesfelder damit die Post, die er zuvor von der Straßenverkehrsbehörde bekommen hatte. Das tat er - aber am Steuer eines Fahrzeugs ohne Zulassung und mit unsicherer Fahrweise, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin stoppte ihn die Besatzung eines Streifenwagens. Den Führerschein gab es nicht zurück und die Beamten leiteten ein Verfahren gegen den 30-Jährigen ein. Bei der Aufnahme der Personalien war er auch noch unkooperativ, sodass die Handschellen klickten.
Dresden (dpa/sn) - Team Zastrow - die Partei des früheren sächsischen FDP-Chefs Holger Zastrow - will sich als politischer Player in ganz Sachsen etablieren. Nach dem "spektakulären Ergebnis" bei der Stadtratswahl in Dresden wolle man weitermachen, sagte Zastrow am Montag. "Wir wollen das Projekt ausrollen. Aus dem Dresdner Projekt soll eine waschechte Partei werden." In den vergangenen Wochen habe man bereits still und heimlich eine Partei gegründet und formell die Zulassung erhalten. "Ich möchte gern in Sachsen eine freiheitliche Partei in der Mitte der Gesellschaft etablieren."
Tapfheim (dpa/lby) - Nach Worten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ist immer noch nicht abzuschätzen, wie hoch die durch das Hochwasser verursachten Schäden für die Landwirtschaft sind. Noch immer sei das Wasser noch nicht komplett abgelaufen, sagte sie beim Besuch eines betroffenen Hofs in Tapfheim (Landkreis Donau-Ries) am Montag. Nicht nur Grünland, sondern auch Ackerland sei teils massiv überflutet worden. Zum Teil seien auch Schadstoffe auf die Flächen gelangt. Die Situation sei immer noch kritisch.