Amoklauf-Opfer schweben weiter in Lebensgefahr
n-tv
Philipp F. tötet sieben Menschen, als er am vergangenen Donnerstag im Gemeindehaus der Zeugen Jehovas in Hamburg um sich schießt. Viele andere werden schwerverletzt in die Klinik gebracht. Dort kämpfen einige noch immer um ihr Leben, berichtet nun ein Sprecher der Zeugen Jehovas.
Nach dem Amoklauf im Königreichsaal in Hamburg am vergangenen Donnerstag schweben einige der Verletzten noch immer in Lebensgefahr. Vier Schwerletzte liegen noch immer auf der Intensivstation im Universitätsklinikum Eppendorf, wie RTL berichtet. Eine Mitte 40-Jährige sei inzwischen operiert worden, ihr Zustand sei stabil. Allerdings könne man noch keine Entwarnung geben, sagt Michael Tsifidaris, Sprecher der Zeugen Jehovas. "Der eine oder andere" kämpfe noch immer um sein Leben.
Mit seinen Schüssen im Gemeindehaus der Zeugen Jehovas im Hamburger Stadtteil Alsterdorf tötete Philipp F. sieben Menschen - darunter ein ungeborenes Baby. Anschließend brachte der 35-Jährige sich selbst um. Rund drei Tage nach der schrecklichen Tat kommen die Ermittler bei ihrer Suche nach dem Motiv einen Schritt weiter. So war F. für kurze Zeit selbst Mitglied der Zeugen Jehovas. "Im Moment deutet alles darauf hin, dass das Motiv in der Beziehung zwischen dieser Gemeinde und dem Täter als ehemaligen Mitglied begründet liegt", sagte Hamburgs Innenminister Andy Grote dem "Hamburger Abendblatt".
Zwar sei F. "keine allzu lange Zeit" Mitglied gewesen, sagte Tsifidaris im Gespräch mit RTL. "Aber dessen ungeachtet kannte man ihn." Bei der Gemeinde im Norden Hamburgs handle es sich um eine kleine Zusammenkunft, gerade einmal 67 Mitglieder. "Jeder hat jetzt irgendein Familienmitglied verloren, mindestens einen lieben Freund." Der Gemeindesprecher betont die psychischen Schäden, die die Tat bei den Angehörigen der Opfer und anderen Gemeindemitgliedern hervorgerufen habe.