„Sie laden einen Container mit Heroin voll und hoffen, dass er durchkommt“
Die Welt
Drogenpolitik-Experte Günther Maihold hält das Versprechen der Taliban, Afghanistan drogenfrei zu machen, für unrealistisch. Er erklärt die Transportwege des Stoffs nach Deutschland – und wie sich der Markt hierzulande während der Corona-Pandemie verändert hat.
WELT: Herr Maihold, angesichts der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan warnt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), vor einer Ausweitung des Angebots von Heroin und Crystal Meth in Europa. Ist das eine plausible Prognose? Günther Maihold: Es braucht nicht die Herrschaft der Taliban, um die Opiumproduktion in Afghanistan auf große Höhen zu steigern. Im Jahr 2017 gab es mit 9000 Tonnen im Land die höchste Opiumproduktion seit 1990. Und dies trotz der Präsenz der internationalen Gemeinschaft im Land. Die Opiumproduktion hat sich also weitgehend von den Herrschaftsbedingungen gelöst.More Related News