„Mein Freund, das Ekel“ (ZDF): Der Film mit Dieter Hallervorden geht in Serie
Frankfurter Rundschau
Die Serie nach der gleichnamigen großartigen Komödie mit Dieter Hallervorden und Alwara Hövels hat nicht mehr die Originalität des Films, macht aber ebenfalls viel Spaß.
Frankfurt - „Mein Freund, das Ekel“ war vor zwei Jahren dem abschreckenden Titel zum Trotz eine muntere ZDF-Komödie mit einer wunderbaren Altersrolle für Dieter Hallervorden. Dem Schauspieler haftete dank seiner fragwürdigen „Didi“-Filme lange das Etikett des Klamaukkomödianten an; im Grunde konnte er sich erst mit den Kinoerfolgen „Sein letztes Rennen“ und „Honig im Kopf“ (2013/14) als ernstzunehmender Darsteller tragikomischer Charaktere beweisen.
Die Titelrolle der ZDF-Komödie (Buch und Regie: Marco Petry) war eine regelrechte Verbeugung. Dass das ZDF die Geschichte des pensionierten Berliner Philologen Olaf Hintz und seiner Mitbewohnerin Trixie Kunze (Alwara Höfels) nun nicht mit einem zweiten Film, sondern mit einer Miniserie weitererzählt, ist zwar nicht außer-, aber doch durchaus ungewöhnlich, zumal sich angesichts der sechs Folgen die Frage stellt, ob eine filmische Fortsetzung nicht genügt hätte.
Die ZDF-Komödie „Mein Freund, das Ekel“ lebte vom schon oft erzählten Zusammenprall zweier denkbar unterschiedlicher Lebensentwürfe: hier der ebenso eigenbrötlerische wie unausstehliche Besserwisser, dort die alleinerziehende Plattenbaumutter mit drei Kindern. Normalerweise wären sich die beiden nie begegnet, aber weil der seit einem Schlaganfall halbseitig gelähmte Ex-Lehrer auf Hilfe angewiesen ist und sich seine Schwester Elfie (Ursela Monn), die sich bislang in der gemeinsamen großzügigen Berliner Altbauwohnung um den alten Miesepeter gekümmert hat, auf eine ganzjährige Weltreise begeben hat, kommt es zu einem „Win/Win“-Deal: Pflegen gegen Wohnen.