„Es ist gar nicht so toll, der alte Mann zu sein, der junge Frauen daten kann“
Die Welt
Die Bestsellerautorin Liv Strömquist untersucht Schönheit aus philosophischer Perspektive. Im Gespräch erzählt sie, warum Frauen andere Frauen immer als Konkurrenz sehen, was man dagegen tun kann, und welchen entscheidenden Vorteil Frauen gegenüber Männern haben.
WELT: René Girards Theorie „mimetischen Begehrens“ hängt eng mit seinem Konzept der „mimetischen Rivalität“ zusammen. Er schreibt: „Begehren bedeutet rivalisieren und rivalisieren begehren.“ Was ist damit gemeint?
Strömquist: Diese Theorie hat bei mir großen Anklang gefunden. Die meisten können sich bestimmt darin wiederfinden, gemischte Gefühle gegenüber anderen schönen Frauen zu haben. Jemanden obsessiv zu begehren und sich der anderen Person gegenüber gleichzeitig minderwertig zu fühlen, Rivalität oder Aggression zu verspüren. Man kann sich also an der Schönheit anderer nicht einfach nur erfreuen, sie bewundern und in Frieden genießen.