Österreichs Chefdiplomat will Gas aus Russland-Sanktionen ausklammern
Die Welt
Sanktionen womöglich ja, aber bitte nicht im Energiesektor: Die österreichische Regierung meldet sich mit einem Vorschlag zu Wort. Das britische Außenministerium beschuldigt derweil die russische Regierung, politischen Einfluss in der Ukraine zu nehmen.
Zwischenruf aus Wien: In der Ukraine-Krise sollten russische Erdgaslieferungen aus Sicht des österreichischen Außenministers Alexander Schallenberg nicht mit EU-Sanktionen belegt werden. Auch die Ostseepipeline Nord Stream 2 solle ausgeklammert werden, machte der konservative Politiker in einem Interview mit der „Presse am Sonntag“ klar.
Schallenberg wies gegenüber der österreichischen Zeitung darauf hin, dass Nord Stream 2 noch nicht in Betrieb ist. Deshalb könne mit der Pipeline keine Drohkulisse aufgebaut werden. „Wir sind in Europa zu einem gewissen Grad von Energie aus Russland angewiesen“, argumentierte der Chefdiplomat außerdem. „Das werden wir nicht über Nacht ändern können, wenn wir Wärme und Strom haben wollen.“